Über uns
Die Familie Heckmann betreibt Landwirtschaft schon in der vierten Generation. Der Hof an der Hertingerstraße am Stadtrand von Unna blickt auf eine Tradition von mehr als 100 Jahren zurück. 1897 wurde das Bauernhaus von Diederich und Auguste Heckmann gebaut. Insgesamt umfasst der Betrieb heute rund 20 Hektar Land.
Bis in die 1990er Jahre hinein wurden hier im Familienbetrieb auch Kühe, Rinder, Kälber und Schweine gehalten. Ein Teil der Ackerflächen ist heute verpachtet, während auf einem anderen Teil jetzt ein Wald heranwächst.
Schöpfungsverantwortung
Die Zukunftsgestaltung des landwirtschaftlichen Betriebes in Richtung Forstwirtschaft ist einer unserer Beweggründe. Meine Frau und ich sehen uns allerdings auch in der Verpflichtung, ein äußeres Zeichen gegen den Klimawandel zu setzen. Wir möchten so sichtbar Verantwortung für unsere Umwelt, die Teil der Schöpfung ist, übernehmen.
Urwald und CO2-Bilanz
Ein Hektar Wald bindet pro Jahr ca. 10 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid und produziert gleichzeitig Sauerstoff. Wir meinen, dass der von uns beschrittene Weg zu einem bewirtschafteten Wald führen soll und muss. Es soll also kein Urwald entstehen, der aufwächst und sich selbst überlassen wird. Es muss aus unserer Sicht darum gehen, das Kohlendioxid aus der Luft zu binden und es möglichst dauerhaft, beispielsweise als Baustoff in Häusern, zu konservieren. Eben dieses langfristige Konservieren klimaschädlicher Stoffe kann ein Urwald nicht leisten. Der dort entstehende Aufwuchs führt nur für eine begrenzte Zeit zur Bindung von Kohlendioxid, denn es wird demnächst durch die Verrottung des Altholzes wieder frei.
Wirtschaftliche Folgen einer Erstaufforstung
Durch eine Erstaufforstung werden bisher als Ackerland genutzte Flächen, die auch einen entsprechenden Verkehrswert haben, wirtschaftlich gesehen nahezu wertlos. Die Erstaufforstungsflächen sind sozusagen unverkäuflich, denn eine Erstaufforstung verursacht für mehrere Jahrzehnte ausschließlich Kosten, ohne irgendeinen Ertrag zu bringen. Hinzu kommen die Aufwendungen für das Pflanzgut, die Pflanzung selbst und den Schutz gegen Wildverbiss durch Errichtung und Pflege eines Zauns für die Dauer von 10 Jahren.
Hinzu kommt die fachgerechte Pflege des Waldes, um qualitatives Stammholz zu erzeugen. Nach der Jungbestandspflege beginnt die Läuterung (Durchforstung und Astung der Bäume) und anschließend die Auswahl der werthaltigen Zukunftsbäume. Diese Z-Bäume bringen durch das nutzbare Stammholz den finanziellen Ertrag des Waldes. Sie müssen daher gehegt und gepflegt werden.
Die in den ersten Jahrzehnten nach der Aufforstung eintretenden wirtschaftlichen Nachteile werden zum Teil ausgeglichen, wenn es gelingt, die ökologische Aufwertung der Flächen als Kompensation für anderweitige Eingriffe in die Natur zu verwenden.
Aufforstung und Verbesserung der Naherholung
Unsere Erstaufforstung liegt am Stadtrand von Unna und ist deswegen zukünftig auch für die Naherholung der Bevölkerung relevant. Für uns stehen die dauerhafte Gesundheit der Aufforstung und die Bio-Diversität im Vordergrund. Wir haben den Boden der Aufforstung deswegen insgesamt mit Weißklee begrünt. Das hat schon im ersten Jahr zu einem entsprechenden Blütenmeer geführt und zahlreich Insekten angezogen.
Flächenverlust in der Landwirtschaft durch Aufforstung
Wir sind uns bewusst, dass unsere Entscheidung, landwirtschaftlich nutzbare Flächen mit Laubwald aufzuforsten, aus landwirtschaftlicher Sicht auch kritisch gesehen werden kann. Denn diese Ackerflächen stehen der Landwirtschaft zukünftig nicht mehr zur Verfügung. Wir haben bei der Auswahl der aufgeforsteten Flächen deswegen diejenigen genommen, die von der Bodenbeschaffenheit und wegen Hanglage für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung weniger gut geeignet waren.
Waldpatenschaften, um Gutes zu tun
Wir wissen auch, dass es viele Menschen gibt, die unsere Gedanken und die daraus abzuleitenden Erfordernisse teilen, jedoch selbst keine praktischen Möglichkeiten haben, der Natur Gutes zu tun, weil sie nicht über entsprechende Flächen verfügen. Wir sind deswegen mehrfach angesprochen worden, ob wir eine Möglichkeit sehen bzw. schaffen können, sich als Fördernde an unserem Projekt »Erstaufforstung« zu beteiligen. Wir haben uns deswegen entschlossen, die Möglichkeit einer Waldpatenschaft für Freund*innen und Fördernde zu eröffnen.
Wir sind überzeugt, dass wir noch viele Gleichgesinnte finden werden: Menschen, denen unser Wald ebenso am Herzen liegt, wie uns selbst. Menschen, die ihren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Umwelt, einen intakten Wald mit seinem Pflanzen- und Tierreichtum hinterlassen wollen. Gleichgesinnte, die wissen, dass der Wald von morgen heute gepflanzt werden muss. Menschen, die sich dafür ein sichtbares Zeichen und einen eigenen Beitrag wünschen.